Merck hat Ziele für 2018 fest im Visier und blickt darüber hinaus

Pharma-Pipeline soll bis 2022 für rund 2 Milliarden Euro neuen Umsatz sorgen

Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung

Merck Darmstadt, hat Analysten und Investoren im Rahmen seines Kapitalmarkttages 2016 darüber informiert, welche Fortschritte das Unternehmen beim Erreichen seiner Ziele bis zum Jahr 2018 erzielt hat. Zudem richteten CEO Stefan Oschmann und Finanzvorstand Marcus Kuhnert den Blick über das Jahr 2018, das 350-jährige Firmenjubiläum, hinaus. „Wir sind überzeugt, dass wir unsere für 2018 gesteckten Ziele erreichen“, sagte Stefan Oschmann, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck. „Wir haben unsere Pharma-Pipeline fokussiert und kontinuierlich weiterentwickelt."

"Derzeit befinden wir uns mit einem Produkt in der Prüfung zur Zulassung. Die Integration von Sigma-Aldrich treiben wir entschlossen voran und werden die ursprünglich geplanten Synergien sogar toppen, da zusätzliche Umsatzsynergien hinzukommen. Unser Material-Geschäft steht vor der Erschließung attraktiver neuer Märkte“, so Oschmann. „Auf Konzernebene wollen wir unsere Verschuldung aus der Sigma-Aldrich-Akquisition konsequent reduzieren.“

Healthcare wächst organisch 20 Quartale in Folge
Im Unternehmensbereich Healthcare wuchs das Geschäft mit bestehenden Medikamenten in jedem der letzten 20 Quartale organisch. Dafür waren neben einem erfolgreichen Life-Cycle-Management auch Produkt-Rückübertragungen verantwortlich. Dazu zählt zum Beispiel die Beendigung der gemeinsamen Vermarktung von Rebif in den USA mit Pfizer. Darüber hinaus setzt Merck auf seine Pharma-Pipeline und will ab 2017 jedes Jahr ein neues Medikament oder eine neue Indikation zur Zulassung bringen. Bis 2022 erwartet Merck mit Produkten aus seiner Pharma-Pipeline neue Umsätze in Höhe von rund 2 Milliarden Euro. Im Verlauf des Jahres 2016 hat Merck Cladribin-Tabletten zur Behandlung von Multipler Sklerose zur Zulassung eingereicht.

Zudem bereitet das Unternehmen noch für 2016 die Einreichung zur Zulassung für den immunonkologischen Antikörper Avelumab in der Indikation metastasierendes Merkelzellkarzinom vor, einer sehr aggressiven Form von Hautkrebs. Seit Oktober 2015 erreichten 20 Projekte die nächste Phase der klinischen Medikamenten-Entwicklung oder stehen kurz davor. Merck konzentriert sich bei der Erforschung neuer Medikamente auf die drei Therapiegebiete Immunologie, Immunonkologie und Onkologie.

Life Science wächst stärker als der Markt
Im Unternehmensbereich Life Science profitiert Merck von der starken Nachfrage aus der biopharmazeutischen Industrie und wuchs schneller als der Markt. Die Skaleneffekte aus der Sigma-Aldrich-Akquisition wirkten sich dabei positiv auf die Profitabilität aus. Bei der Realisierung der Synergien im Zuge der Sigma-Aldrich-Integration kam Merck zudem schneller voran als geplant. So werden Ende 2016 bereits 105 Millionen Euro anstatt der für diesen Zeitpunkt ursprünglich geplanten 90 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Kostensynergien gehoben sein.

Neu hinzu kommen bisher nicht eingeplante Umsatzsynergien, die bis Ende 2018 für einen zusätzlichen Ergebnisbeitrag von 20 Millionen Euro sorgen sollen. Somit sollen die gesamten Synergien aus der Akquisition 280 Millionen Euro anstatt ursprünglich 260 Millionen Euro pro Jahr betragen. Zu den zusätzlichen Umsatzsynergien soll die starke eCommerce-Plattform von Sigma-Aldrich beitragen, über die nach dem Zusammenschluss das größere Produktportfolio vertrieben werden kann. Auch die komplementären Kundenbeziehungen sowie regionale Synergien sollen zu höheren Umsätzen führen als ursprünglich erwartet.