Merck: Spendenprogramm gegen Bilharziose im Sudan

Sechs Millionen Praziquantel-Tabletten gegen die parasitäre Wurmerkrankung

Kinder Afrika

Das deutsche Pharma-Unternehmen Merck hat gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein umfangreiches Behandlungsprogramm gegen die Tropenkrankheit Bilharziose in der Republik Sudan gestartet. Hierfür stellt Merck der WHO allein für dieses Jahr insgesamt sechs Millionen Tabletten gegen Bilharziose zur Verfügung. Die Medikamente haben einen Gesamtwert von mehr als 400.000 Euro. Das Spendenprogramm ist ein Schwerpunkt des gesellschaftlichen Engagements von Merck und ein Beitrag, die Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern zu verbessern.

15 Prozent der Gesamtbevölkerung sind behandlungsbedürftig
Im Sudan ist Bilharziose weit verbreitet: Laut WHO sind geschätzte 5,8 Millionen Sudanesen – das sind etwa 15 Prozent der Gesamtbevölkerung – behandlungsbedürftig, ein Großteil davon Kinder. Der einzige Wirkstoff, mit dem alle Formen der Bilharziose behandelt werden können, ist Praziquantel. Da dieser Wirkstoff außerdem gut verträglich ist, hat die WHO ihn auf die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel gesetzt. Die Therapie gilt laut WHO als die effektivste Behandlungsmethode im Kampf gegen die parasitäre Wurmerkrankung.

Insgesamt werden im Bundesstaat Gezira rund 1,6 Millionen Tabletten in 17 Distrikten verteilt, hier startete Ende August die Medikamentenverteilung. Darüber hinaus werden zirka 4,4 Millionen Tabletten in Schulen in den Bundesstaaten Khartoum, Gedarif, Kassala und Nord-Kordofan verteilt. Je nach Körpergröße werden den Kindern eine bis fünf Tabletten verabreicht. Um die Krankheit wirksam bekämpfen zu können, muss die Behandlung einige Male in jährlichem Abstand wiederholt werden.

Spendenprogramm soll Tropenkrankheit in Afrika ausrotten
„Unser Praziquantel-Spendenprogramm ist ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Engagements für Afrika“, sagte Frank Gotthardt, Leiter Public Affairs bei Merck und zuständig für das Spendenprogramm. „Da wir Bilharziose nachhaltig bekämpfen wollen, haben wir uns dazu verpflichtet, in Zusammenarbeit mit der WHO den Kampf gegen die Krankheit in Afrika so lange fortzusetzen, bis sie als ausgerottet gelten kann.“ Insgesamt konnten im Rahmen des Spendenprogramms bisher über 28 Millionen Kinder behandelt werden. Merck hat der WHO seit 2007 jährlich bis zu 25 Millionen Tabletten mit dem Wirkstoff Praziquantel kostenlos zur Verfügung gestellt.

Mittelfristig wird das Unternehmen die Anzahl auf 250 Millionen pro Jahr verzehnfachen. Diese Spendenzusage für den gesamten Kontinent hat einen Wert von rund 17,2 Millionen Euro pro Jahr. WHO-Vertreter Anshu Banerjee im Sudan, sagte: „Die Weltgesundheitsorganisation hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 vernachlässigte Tropenkrankheiten, darunter auch Bilharziose, zu bekämpfen und auszurotten, um das Leben von mehreren hundert Millionen Menschen weltweit zu retten und zu verbessern. Daher begrüßen wir jede nachhaltige Initiative, die uns im Kampf gegen Tropenkrankheiten unterstützt.“