West Pharmaceutical Services nutzt Produktions-Monitoring in Near-Realtime

Qlik bei West Pharmaceutical Services: Produktions-Monitoring in Near-Realtime

West Pharmaceutical Services Inc. ist eines der marktführenden Unternehmen in der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Verpackungskomponenten und -systemen für die pharmazeutische und medizintechnische Industrie. Das Unternehmen beschäftigt rund 7.300 Mitarbeiter an 40 globalen Standorten und erwirtschaftet jährlich rund 1,4 Milliarden US-Dollar Umsatz. An den Deutschen Produktionsstätten Eschweiler und Stolberg entwickelt, produziert und vertreibt West Pharmaceutical Services hochwertige Packmittelkomponenten und Applikationssysteme aus Gummi, Metall und Kunststoff.

Um die Produktionsprozesse noch besser überwachen und steuern zu können, plante das Unternehmen eine Optimierung des Produktions-Monitorings, zunächst in einem Pilotprojekt für das Werk in Eschweiler sowie für zwei Produktionsstätten in Frankreich und Serbien. „Unser Ziel war es, Echtzeitdaten aus dem Produktionsprozess in Form von Dashboards und Reports sowohl auf Screens in der Produktionshalle als auch für Schichtführer und Abteilungsleiter auf Desktops in den Büros zu visualisieren“, erläutert Andreas Gahle, Vice President Information Technology EU, West Pharmaceutical Services Deutschland GmbH & Co. KG.

Lösungsweg
Bei der Auswahl einer geeigneten Business-Intelligence-Lösung kam es darauf an, dass das System große Datenmengen aus dem MES und aus SAP schnell konsolidieren und analysieren kann. Allein am Werk in Eschweiler werden pro Tag mehrere Hundert Chargen produziert – entsprechend viele Daten fallen während des Produktionsprozesses an. Aufgrund der Vorgabe eines Realtime-Monitorings musste es zudem möglich sein, einen inkrementellen Ladevorgang zu realisieren, da die Daten alle vier bis sechs Minuten aktualisiert werden müssen. Zudem sollten sich die Abfrageergebnisse in Form von Reports und Dashboards verständlich visualisieren lassen.

„Wir nutzen im Unternehmen bereits eine Reihe von BI-Systemen, jedoch entsprach keines diesen Anforderungen so gut wie die Data-Discovery-Lösung Qlik-View, auf die uns unser MES-Anbieter Werum aufmerksam machte“, so Gahle. „In einem Seeing-is-believing-Workshop konnte uns der zunächst beauftragte IT-Partner überzeugen, dass die Datenanbindung einfach ist und der inkrementelle Ladevorgang konzeptionell möglich. Damit war die Entscheidung für Qlik-View gefallen.“

Dass Qlik-View das richtige Werkzeug war, stand fest – in Sachen Realisierungspartner war jedoch mitten im Projekt eine Neuausrichtung notwendig. „Leider hatte der IT-Anbieter die technische Komplexität unseres Projekts unterschätzt. Mit ein paar Stunden Applikationen bauen ist es da nicht getan – gefragt ist echtes architektonisches Können, weshalb wir die Reißleine ziehen und nach einem solchen Experten suchen mussten.“ Gefunden haben sie ihn mit der Lizardis GmbH, einem auf Business Intelligence spezialisierten Beratungs- und Implementierungsunternehmen. „Lizardis hat neben der Qlik-View-Kompetenz ein sehr gutes Verständnis für Kennzahlen und unsere nicht immer einfachen Abläufe mitgebracht“, bestätigt Gahle. „Mit dem runderneuerten Datenmodell konnten wir dann nach wenigen Wochen unser Produktions-Monitoring in den drei Pilotwerken produktiv setzen.“

Einsatzbereiche und Nutzen
Genutzt wird die Qlik-View-Applikation in den Bereichen Planung und Produktion. Mitarbeiter in der Werkshalle sehen über Monitore auf einen Blick und nahezu in Echtzeit, wie viele Chargen vor einem bestimmten Prozessschritt stehen, wie viele Chargen gemacht worden sind, welche Maschinen laufen, welche nicht und warum – fehlt beispielweise Material oder Personal? Oder gibt es ein technisches Problem? Schichtführer und Abteilungsleiter können die Daten direkt über ihren Desktop-PC abrufen, ohne in die Werkshalle gehen zu müssen.

„Das Qlik-View-Projekt ist ein voller Erfolg geworden“, so Gahle. „Wir hatten damals, als wir angefangen haben, in den drei Werken zusammen ungefähr 100 Anwender. Jetzt sind wir bei 300 Lizenzen. Und das zeigt, dass Qlik-View in den Werken intensiv genutzt wird und das Produktions-Monitoring als absolut hilfreich erachtet wird. Die lokalen Projektleiter melden uns fortlaufend Anregungen der Nutzer, wie wir die Dashboards und das Reporting noch weiter optimieren können. Die frühere manuelle Datenerfassung wurde nach einem kurzen Parallelbetrieb eingestellt.“

Ausblick
Darüber hinaus soll die Overall Equipment Efficiency (OEE) in QlikView abgebildet werden. „Mit den bisher realisierten Funktionalitäten sind wir dem Ziel Overall Equipment Efficiency (OEE) analysieren zu können einen großen Schritt nähergekommen. Lizardis hat hierzu einige sehr intelligente Ansätze entwickelt, wie wir diese ausgesprochen komplexe Kennzahl mit QlikView-Bordmitteln evaluieren können“, führt Gahle aus. „In der Vergangenheit fehlte es uns an der Möglichkeit, den Output in Echtzeit zu sehen. Wir konnten lediglich am Ende des Prozesses anhand der Zahl der Produkte – zum Beispiel Gummistopfen – messen und vergleichen, welchen Output wir bei gleicher Rohstoffmenge mit welcher Charge hatten.

Was in den rund zehn bis zwölf Produktionsschritten vorher passiert ist und Einfluss auf den Output hatte, blieb größtenteils verborgen. Jetzt werden während des gesamten Produktionsprozesses Mengen an das MES zurückgemeldet und wir können mit Qlik-View in Echtzeit analysieren, wo es zu Abweichungen kam und warum. Damit und mit der jetzt bestehenden Möglichkeit, die tatsächliche Maschinenverfügbarkeit unter Berücksichtigung der Schichtlänge der einzelnen Maschinen zu berechnen, haben wir bereits zwei der drei wesentlichen Komponenten zur Verfügung, um die OEE zu berechnen. Dieses Thema werden wir mittelfristig gemeinsam mit Lizardis weiter vorantreiben.“