Astrazeneca lehnt Pfizer-Angebot ab

Pharmamarkt in Bewegung

Leif Johansson

Der Vorstand von Astrazeneca hat das Übernahmeangebot von Pfizer abgelehnt, da es den Wert des Unternehmens mit seiner Neuausrichtung und vielversprechenden Pipeline nicht adäquat widerspiegele.

Angebot zehn Prozent unter den Erwartungen
Leif Johansson, Aufsichtsratsvorsitzender von Astrazeneca, begründete die Entscheidung. Er sagte, das Angebot von 53,5 Pfund pro Aktie liege mehr als zehn Prozent unter den Erwartungen und könne dementsprechend nicht akzeptiert werden. Der Konzern möchte auch im Sinne seiner Aktionäre weiterhin unabhängig agieren, ohne Konsequenzen durch Kostenreduzierungen für das Unternehmen, seine Mitarbeiter, die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten oder den Gesundheitsbereich in Schweden und Großbritannien hinnehmen zu müssen.

Nachbesserung des Angebots
Mit der geplanten Übernahme wollte Pfizer sich finanzielle Vorteile wie Kosten- und Steuerersparnisse sichern. Seit Januar liefen die Kaufverhandlungen. Der Viagra-Hersteller hatte das finale Angebot vom vergangenen Freitag nochmal leicht nachgebessert, war aber nach der Absage zu keinen weiteren Erhöhungen bereit. Damit steht der Verkauf wohl vor dem Aus. Mit einer Fusion wäre der weltweit größte Pharmakonzern entstanden.

Rege Übernahmeaktivität
In der Branche herrscht derzeit rege Übernahmeaktivität: Vor Kurzem hatte Bayer das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten von Merck & Co für mehr als zehn Milliarden Euro übernommen und auch Novartis gab im April 2014 mehrere Transaktionen bekannt.