Digitale Zukunft der Pharma Supply Chains hat längst begonnen

Global Pharma Supply Chain Congress

2nd BME Global Pharma Supply Chain Congress

Die weltweiten Megatrends in der Logistik stellen die internationalen Pharmaunternehmen vor große Herausforderungen. Das gilt insbesondere für die digitale Transformation der Lieferketten. Sie eröffnet den Firmen zwar riesige Potenziale zur Optimierung ihrer Geschäftsabläufe; doch um diese auszuschöpfen, müssen alle Glieder der Supply Chain „out of the box“ denken. Und: Im Mittelpunkt der sich wandelnden Pharma Supply Chains steht stärker denn je der Patient. Das ist das Fazit des 2nd BME Global Pharma Supply Chain Congress, der am Donnerstag in Frankfurt beendet wurde. Rund 300 Supply Chain Manager diskutierten seit Dienstag innovative Lösungsansätze zur Effizienzsteigerung der Lieferketten.

Virtuelle Medizin schon heute keine Zukunftsmusik mehr
In den Keynotes, Workshops und Foren wurde deutlich, dass auch in der globalen Pharmaindustrie die digitale Zukunft längst begonnen hat. So erinnerte Alessandro De Luca, Chief Information Officer der Merck Group, an den enormen Aufschwung, den die Computertechnik seit 1995 genommen habe. Davon profitiere auch die internationale Pharmaindustrie. Er prognostizierte, dass bereits in wenigen Jahren intelligente Maschinen und Roboter miteinander interagieren werden. Keine Zukunftsmusik seien virtuelle Krankenpfleger und Ärzte. Sie gebe es schon heute. Das gelte auch für „virtuelle Medizin“. Damit spielte De Luca auf die zahlreichen Apps an, die sowohl bei gesunden als auch kranken Menschen sehr beliebt seien.

Dass die Möglichkeit der virtuellen Diagnostik auch die Supply Chain verändert, betonte Prashant Yadev, Director Healthcare Research im William Davison Institute. Denn in Verbindung mit 3-D-Druck verändere sich die Länge der Supply Chains fundamental: „Wir werden nicht mehr von langen Lieferketten abhängig sein.“ Da immer mehr Menschen – insbesondere auch in Afrika – in Städten leben, würden sich zudem neue Technologien schneller verbreiten. Social Media helfe in dem Fall, die Ausbreitung von Pandemien binnen kurzem zu verfolgen. Das eröffne neue Chancen, um Medikamente schneller zum Patienten zu bringen.

Im Fokus dieser Trends stehen Daten. Sie würden sich bis zum Jahr 2030 zu einer neuen Währung entwickeln. Wenn man einen Schritt weiter gehe, sei nicht das bloße Sammeln entscheidend, sondern die Interpretation der Daten und das Ableiten entsprechender Maßnahmen. „Neue Geschäftsmodelle und Techniken werden in den Supply Chains im Gesundheitswesen disruptive Veränderungen bewirken“, ergänzte Yadev. 

Digitalisierung verändert die Möglichkeiten für die Patienten
Auch internationale gemeinnützige Organisationen und Investoren würden an diesen Trends ansetzen. „Die Investitionen in internationale Lieferketten sind deutlich gestiegen“, sagte Maeve Magner, Senior Advisor Supply Chain & Market Access in Developing Countries der Bill & Melinda Gates Foundation. „Digitalisierung verändert die Möglichkeiten für die Patienten. Sie nehmen die Dinge nun selbst in die Hand und zwingen uns und die Lieferketten zu Veränderungen.“ In einem Supply-Chain-Pilotprojekt im Senegal führten beschleunigte Abläufe zu einer deutlich verbesserten Versorgung von Frauen mit Verhütungsmitteln. „Die Grundidee dieser veränderten Supply Chain soll jetzt landesweit ausgerollt werden“, kündigte Martin Ewert, Supply Chain Officer der Bill & Melinda Gates Foundation, an.

Wie im vergangenen Jahr nahmen auch 2017 zahlreiche in- und ausländische Gäste an der viertägigen englischsprachigen Fachtagung teil. Sie kamen aus Deutschland, Europa, Nord- und Südamerika sowie Afrika und Asien. Der 3rd BME Global Pharma Supply Chain Congress findet am 26. Februar 2018 in Frankfurt statt.
 

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