Litauisch-deutsche Partner arbeiten mit Lasertechnologie an Lösung zur Krebsbekämpfung

Evaldas Pabreza, CEO bei Integrated Optics

Fieberhaft arbeiten Wissenschaftler und Unternehmen an Lösungen zur Bekämpfung von Krebs. Ein litauisch-deutsches Expertenteam setzt dabei auf den Einsatz von Lasertechnologie. Das litauische Unternehmen Integrated Optics gehört zu den Pionieren auf dem Gebiet. Integrated Optics ist ein zertifizierter Hightech-Hersteller von äußerst kompakten Laserquellen für Spektroskopie, Durchfluss-Zytometrie und Lidar-Anwendungen. Das Unternehmen mit Sitz in Litauen wurde 2012 gegründet und verfolgt derzeit sechs Kernpatentanmeldungen, wobei es hauptsächlich mit Unternehmen in Deutschland, gefolgt von Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Italien, zusammenarbeitet.

Laserlösungen helfen bei Krebsdiagnose im Frühstadium

Evaldas Pabreza, CEO des Unternehmens, sieht in der Zusammenarbeit mit Herstellern von Spektroskopie-Geräten zur Entwicklung von Analysesystemen mit hohem Durchsatz einen Schlüssel im medizinischen Bereich. Integrated Optics stellt die weltweit kompaktesten Laserquellen her, die es Kunden ermöglichen, ihre Geräte zu miniaturisieren und selbst eigenständige Laborgeräte zu tragbaren Geräten zu verkleinern. Diese wesentlich kleineren Geräte sind eine Voraussetzung für eine leichter zugängliche medizinische Diagnostik. Einige Lasertypen eignen sich beispielsweise für die Diagnose von Krebserkrankungen im Frühstadium, während Laser mit violetter Wellenlänge für die Prüfung der thermischen Lagerbedingungen von Impfstoffen nützlich sind. 532-Nanometer-Laser können sogar Viren und Bakterien in weniger als fünf Minuten nachweisen und identifizieren - eine Fähigkeit, die angesichts der Covid-19-Pandemie eine bahnbrechende Lösung darstellen könnte.

Zusammenarbeit mit namhaften deutschen Einrichtungen

Am Lehrstuhl für Biologische Bildgebung der Technischen Universität München (TUM) und am Institut für Biologische und Medizinische Bildgebung des Helmholtz Zentrums München entwickeln Prof. Vasilis Nztiachristos und sein Forschungsteam opto-akustische Bildgebungs- und Sensortechnologien, um dringende medizinische Anforderungen zu erfüllen. Ihre Technologien sollen beispielsweise die frühzeitige Erkennung und bessere Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs ermöglichen. In jüngster Zeit entwickeln die Forscher einen miniaturisierten, tragbaren opto-akustischen Sensor zur Messung von Krankheitsmerkmalen, bei dem die Anwendung eines neu angefertigten Miniaturlasers von Integrated Optics getestet wird. Die Umsetzung der im Labor gebauten Prototypen in ein kommerzielles medizinisches Produkt ist ein Hauptanliegen der Gruppe. Langfristig sollen ihre opto-akustischen Bildgebungs- und Sensorgeräte als Standardmethode für das Patientenscreening in Krankenhäusern zur Verfügung stehen und sogar Eingang in die häusliche Gesundheitsfürsorge finden.

Integrated Optics kooperiert außerdem mit dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien e.V. in Jena zur Raman-Spektroskopie. „Unser Ziel ist es, sehr kompakte und robuste Laserquellen für reale Anwendungen zu liefern“, so Evaldas Pabreza. „Dies ist durch unsere enge Zusammenarbeit mit unseren deutschen Kollegen seit 2014 möglich geworden. Litauen hat die höchste Anzahl von Laseringenieuren pro Kopf der Bevölkerung weltweit, aber es fehlt dem Land an Möglichkeiten, diese nützliche Technologie auf dem lokalen Markt anzuwenden. Deutschland hingegen ist ein idealer Partner - hier werden Hunderte von Laseranwendungen im Labormaßstab entwickelt. Unsere Aufgabe ist es, dazu beizutragen, dass diese Anwendungen in der realen Welt zum Einsatz kommen. Dazu müssen wir einfach zu integrierende und erschwingliche Laserquellen liefern. Wir gehen dieses Problem mit der weltweit kompaktesten Laserquelle für Life-Science-Anwendungen an, der Matchbox. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen Laser, der in ein streichholzschachtelgroßes Gehäuse passt - das spart Transport-, Lager- und Wartungskosten und verbraucht weniger Material.“ Laut Pabreza sieht die Zukunft der Lasertechnologie sehr positiv aus, denn es gibt noch viele weitere Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin, aber auch in anderen Branchen.