Ventilblöcke zur Direktmontage an Messumformern übertreffen Temperaturgrenzen der DIN EN 61518

Leckagefrei und zuverlässig auch bei starker Hitze

Ventilblöcke von Armaturenfabrik Franz Schneider GmbH + Co. KG

Anflanschbare Ventilblöcke zur Direktmontage an Druck- und Differenzdruck-Messumformer sind im Normalfall durch entsprechend lange Impulsleitungen vor einer zu starken Erwärmung durch heiße Prozessmedien geschützt. Trotzdem fordern zahlreiche Anwender, dass die Armaturen und deren Flanschverbindung zum Messumformer hin auch höheren Temperaturen problemlos standhalten. Die Ventile und Ventilblöcke des E-Programms von AS-Schneider sind auf Wunsch mit Dichtungen aus Graphit erhältlich. Damit können diese ohne weiteres bei bis zu 550 Grad Celsius eingesetzt werden - deutlich mehr als von den gängigen Normen gefordert.

Die internationale Norm EN 61518 / IEC 61518 beschreibt die Flanschverbindung zwischen den Ventilblöcken und den Druckmessgeräten. Hier werden unter anderem auch die Temperatur-Einsatzgrenzen dieser Verbindungen beschrieben: Für Dichtungen aus PTFE liegt diese bei 80 Grad Celsius, für Graphitdichtungen bei 120 Grad Celsius. Die Temperaturgrenze von 120 Grad Celsius bezieht sich auf die Grenzen, die für den Meßumformer anzuwenden sind. Die Grenze für die Flanschverbindung selbst kann entsprechend der Rohrleitungsnormen höher bemessen sein.

"Es gibt zahlreiche Anwender, auch in der Pharmaindustrie, die für ihre Ventilblöcke deutlich höhere Temperatur-Einsatzgrenzen als 120 Grad Celsius fordern", beschreibt Markus Häffner, Leiter Konstruktion & Entwicklung bei dem Industriearmaturen-Hersteller AS-Schneider.

Im Normalbetrieb seien die Ventile und Ventilblöcke solchen Temperaturen zwar nicht ausgesetzt, eine Möglichkeit bestünde jedoch in Ausnahmen, beispielsweise bei einer Anlagenstörung. "Viele Kunden möchten daher auch auf solche Fälle optimal vorbereitet sein", meint Häffner.

AS-Schneider bietet die Ventile und Ventilblöcke seines E-Programms wahlweise mit PTFE- und mit Graphitdichtungen an. Erstere sind beim Einsatz unter hohen Temperaturen deutlich im Nachteil, erklärt Häffner: "PTFE wird bei großer Hitze sehr weich, weshalb der Druck des Prozessmediums den Kunststoff in verfügbare Hohlräume presst. Darüber hinaus hat PTFE einen deutlich höheren Wärmeausdehnungs-koeffizienten als Stahl. Das hat zur Folge, dass sich der Dichtring stärker ausdehnt als das Gehäuse und somit in vorhandene Spalte fließt." Kühlt die Verbindung wieder ab, kommt das geschmolzene PTFE nicht mehr zurück, was zu einem Spannungsverlust im Dichtring und damit zur Gefahr von Leckagen führt.

Anders verhält es sich mit Graphit: Der Kohlenstoff weist auch bei extremen Temperaturen keine nennenswerte Verformung auf und sorgt so für eine dauerhaft leckagefreie Flanschverbindung. Mit umfangreichen Versuchen im Labor konnte AS-Schneider die Zuverlässigkeit des Materials nachweisen: "Die Graphitdichtung ist dabei selbst bei 350 Grad Celsius nicht extrudiert, die Flanschverbindung war nach dem Test genauso stabil wie davor." Die maximal mögliche Betriebstemperatur liegt sogar noch höher: E-Programm-Ventilblöcke mit Graphitpackung können bei bis zu 550 Grad Celsius eingesetzt werden. Der Anwender ist jedoch verantwortlich, dass die Flanschverbindung inklusive der Schrauben, den Prozessanforderungen wie Druck, Temperatur und chemischer Belastung standhält. Damit ermöglichen sie für sämtliche Anwendungsfälle maximale Sicherheit und einen reibungslosen Anlagenbetrieb.