Transco Berlin Brandenburg übernimmt wichtige Teilaufgaben bei Covid-19 Vakzine-Distribution

Häufige Änderungen erfordern maximale Flexibilität

Thomas Schleife von Transco Berlin Brandenburg

Transco Berlin Brandenburg ist seit vielen Jahren in der Pharmalogistik unterwegs, selbst bis in die Mongolei werden Medikamente mit speziellen Kühl-Lkws gebracht. Diese Erfahrung kommt dem Pharmalogistiker nun in der Impfkampagne zugute. Das Unternehmen übernimmt dazu an internationalen Flughäfen in Europa spezielle Kühlcontainer mit sogenannter Bulkware, den eigentlichen Corona-Impfstoff, und bringt die Container zu Abfüllern in ganz Europa. Jede Lieferung hat einen Herstellungswert von mehreren Millionen Euro. Diebstahlgefahr sieht Geschäftsführer Thomas Schleife trotzdem nicht: „Die Ware ist hochgradig verderblich und unverdünnt völlig nutzlos. Um damit Geld zu machen, bräuchten die Diebe schon eine Abfüllanlage.“ Was bleibt, ist die Sorge, dass die Ladung bei einem Unfall beschädigt wird. Dies würde den Ausfall von Millionen von Impfdosen bedeuten. Bisher gingen alle Transporte glatt.

Abfüller sind die eigentliche Warendrehscheibe

Wo die Ware übernommen wird, wohin der Transport führt und welcher Abfüllbetrieb in Europa angesteuert wird, ist teilweise noch wenige Stunden vor der Abfahrt unbekannt. Mitunter wird der Abfüller angesteuert, der gerade freie Kapazitäten hat. Manchmal sind aber auch Entscheidungen der Regierungen und Gesundheitsbehörden die Ursache dafür, dass Transporte kurzfristig umgeroutet werden müssen. Für die Logistiker bedeutet dies, immer genügend Ersatzfahrer und Fahrzeuge parat zu haben und höchste Flexibilität zu beweisen. Beim dem auf Pharma- und Chemietransporte spezialisierten Logistikunternehmen ist deshalb die Disposition der Impftransporte 24 Stunden an sieben Tagen besetzt. „Um in der Impfstofflogistik mitspielen zu können, ist beides nötig: der menschliche Faktor und die flexiblen IT-Lösungen“, betont Schleife.

Bei den Abfüllern findet die eigentliche produktionstechnische Leistung statt. Hier läuft alles zusammen: nicht nur Bulkware, Verdünnungsmittel und Konservierungsstoffe, sondern auch Vials, Verschlüsse, Etiketten, Beipackzettel und Kartonagen der Umverpackung. Fehlt auch nur ein Bestandteil, kann nicht abgefüllt werden. Teilweise werden bei den Abfüllern sogar die Kanülen, Wattetupfer, Heftpflaster und Desinfektionsmittel zusammengestellt. Auf diese Weise erhalten die Impfzentren fertige Sets.

Keine Schablone für Impfstofflogistik

Auch die Rückführung der Spezialcontainer, mit denen die unverdünnte Bulkware transportiert wird, nimmt bei den Abfüllern ihren Anfang. Bei der Logistik der Leergebinde herrscht fast dieselbe Eile wie beim Impfstoffversand. Schließlich können die sensiblen Vakzine nur in diesen besonderen Containern transportiert werden. Daher kontrolliert das betriebliche Qualitätsmanagement der Impfstoffhersteller und Abfüllwerke die Leercontainerbewegungen. Rückgeführte Container müssen nach den GMP-Vorschriften vom Qualitätsmanagement abgenommen werden. Zum Teil ist es sogar notwendig, die Hersteller der Spezialcontainer in die Prüfprozesse einzubeziehen. Auch in diesem Teil der Lieferkette will sich der Pharmalogistiker Transco zukünftig über Kooperationen mit den Containerherstellern stärker einklinken.

„Impfstofflogistik ist auf allen Ebenen enorm komplex“, weiß Logistikmanager Schleife. „Für all diese Abläufe gab es vorher keine Schablone. Die Pharmaindustrie und die Pharmalogistik haben binnen weniger Monate neue Lieferketten etabliert, inklusive Prüf- und Kontrollverfahren. Und die Logistikketten sind trotz der ständigen Änderungen erstaunlich belastbar.“

Corona ist keine Grippe

Covid-19 ist keine Influenza, „weder im Bezug auf die Schwere der Krankheit und auf die Spätfolgen noch im Hinblick auf die Impfstofflogistik“, berichtet Thomas Schleife aus eigener Erfahrung. Signifikant ist der Größenunterschied der Impfkampagnen: Während in Deutschland jährlich 30 bis 40 Millionen Impfdosen gegen die Influenza verabreicht werden, ist bei Covid-19 zur Erreichung des Impfziels etwa das Vier- bis Fünffache an zu verimpfenden Dosen erforderlich. Hinzu kommt, dass der Influenza-Impfstoff bei einer Kühlschranktemperatur von plus zwei bis plus acht Grad Celsius transportiert und gelagert werden kann, während die Vakzine gegen das Coronavirus je nach Impfstofftyp in der gesamten Transportkette auf Temperaturen von bis zu minus 70 Grad Celsius heruntergekühlt werden müssen.

Beim Temperaturregime gibt es allerdings eine erlaubte Ausnahme: Auf der letzten Meile zu den Impfzentren kann die Temperatur unter kontrollierten Bedingungen erhöht werden. Thomas Schleife: „Auch in der Impflogistik lernen wir ständig dazu. Um in den Impfzentren Wartezeiten zu vermeiden, wird der Auftauprozess mittlerweile teilweise schon auf den letzten Transportweg verlagert.“

„Ich hab’s gehabt und will, dass es niemand mehr kriegt.“

Thomas Schleife ist seit dem Beginn der Impfkampagne noch mehr unterwegs als sonst. Sein Einsatz ist sowohl geschäftlich als auch persönlich motiviert. Er selbst erkrankte im Herbst 2020 an Covid-19. „Zum Glück hatte ich nur eine sanfte Form mit den typischen Symptomen“, sagt der Manager, der als genesen gilt, aber immer noch an Langzeitfolgen laboriert. „Ich bin manchmal müde und mein Geruchssinn hat sich verändert. Als Betroffener weiß ich, dass diese Krankheit hochgradig gefährlich ist. Deshalb habe ich ein gutes Gefühl dabei, dass ich als Logistiker mithelfen kann, die Pandemie zu bekämpfen.“
 

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