Merck verstärkt Onkologie-Portfolio durch Lizenzvereinbarung mit Abbisko

Exklusive Lizenz zur Vermarktung in China, Hongkong, Macau und Taiwan mit Option für Rest der Welt

Andrew Paterson, Chief Marketing Officer im Unternehmensbereich Healthcare von Merck

Merck hat mit Abbisko Therapeutics aus Shanghai eine Lizenzvereinbarung unterzeichnet. Damit sichert sich das Pharmaunternehmen die Vermarktungsrechte für einen Wirkstoffkandidaten, der aktuell im Rahmen einer Phase-III-Studie für die Behandlung des tenosynovialen Riesenzelltumors untersucht wird. Dies ist ein gutartiger Tumor der Gelenke, der zu Schwellungen, Schmerzen, Steife und eingeschränkter Beweglichkeit der beteiligten Gelenke führen kann. Behandlungsoptionen für diese Erkrankung, die die Lebensqualität von Patienten erheblich beeinträchtigt, sind aktuell sehr begrenzt. Für diese Krankheit ist in China bisher kein und in den USA erst ein Arzneimittel zugelassen.

Mit der Vereinbarung erhält Merck eine Exklusivlizenz zur Vermarktung des Wirkstoffs in China, Hongkong, Macau und Taiwan, mit einer Option für den Rest der Welt. Abbisko wird weiter an der Entwicklung des Wirkstoffkandidaten arbeiten. Darüber hinaus bekommt das Darmstädter Pharmaunternehmen die Option, sich unter bestimmten Bedingungen an der Entwicklung des Wirkstoffs in weiteren Indikationen zu beteiligen. Merck wird Abbisko eine Vorauszahlung in Höhe von 70 Millionen Dollar leisten und bei Ausübung der Option eine Optionsgebühr an das chinesische Pharmaunternehmen zahlen. Abbisko erhält zudem zusätzliche Zahlungen für das Erreichen bestimmter zulassungs- und vermarktungsbezogener Meilensteine sowie gestaffelte Lizenzgebühren im zweistelligen Prozentbereich auf die Umsatzerlöse von Merck.

Merck plant Therapielücke in China zu schließen

„Durch unsere Partnerschaft mit Abbisko eröffnet sich uns die Möglichkeit, eine erste Therapie dieser Wirkstoffklasse für eine stark unterversorgte Patientenpopulation in China und potenziell in weiteren Ländern bereitzustellen“, sagt Andrew Paterson, Chief Marketing Officer im Unternehmensbereich Healthcare von Merck. Er fügt hinzu, dass das Medikament die Chance birgt, diese große Therapielücke zu schließen und das Geschäft im Bereich der Onkologie in China, dem zweitgrößten Pharmamarkt der Welt, auszubauen. Der Wirkstoffkandidat ist ein oraler, hoch selektiver und potenter niedermolekularer Rezeptor-Antagonist. Derzeit wird der Wirkstoffkandidat in einer globalen klinischen Phase-III-Studie als potenzielle Therapie für TGCT untersucht.

Wirkstoffkandidat mit Status einer bahnbrechenden Therapie

Der Wirkstoffkandidat wurde unabhängig von Abbisko Therapeutics entwickelt. Er ist ein neuartiger, oraler, hoch selektiver und potenter niedermolekularer Inhibitor des CSF-1R. Die Substanz hat den Status einer bahnbrechenden Therapie der chinesischen Zulassungsbehörde National Medical Products Administration (NMPA) und der amerikanischen Zulassungsbehörde Food and Drug Administration sowie eines vorrangigen Arzneimittels der Europäischen Arzneimittel-Agentur für die Behandlung von Patienten mit TGCT erteilt, die nicht für eine Operation infrage kommen. Zusätzlich zu TGCT arbeitet Abbisko Therapeutics aktiv an der Erforschung des Potenzials bei der Behandlung anderer Indikationen, darunter viele solide Tumorentitäten. Zudem hat Abbisko die Genehmigung der NMPA zur Durchführung klinischer Phase-II-Studien bei chronischer Graft-versus-Host-Erkrankung und fortgeschrittenem Pankreaskarzinom erhalten.
 

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