Roche verzeichnet Umsatzrückgang im ersten Quartal 2023

Pharma-Verkäufe steigen um fünf Prozent durch starke Nachfrage nach neuen Medikamenten

Roche Headquarter

Die Umsätze von Roche gingen in den ersten drei Monaten um sieben Prozent auf 15,3 Milliarden Franken zurück. Die Aufwertung der Schweizer Währung gegenüber den meisten Währungen wirkte sich negativ auf die in Schweizer Franken ausgewiesenen Ergebnisse aus. Die Zahlen des ersten Quartals 2023 reflektieren wie erwartet die außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Covid-19-Tests im Vorjahresquartal 2022, als die Omikron-Welle ihren Höhepunkt erreichte.

Thomas Schinecker, CEO von Roche, erklärt: „Wir haben im ersten Quartal im Basisgeschäft beider Divisionen ein starkes Verkaufswachstum erzielt, das den erwarteten Rückgang der Verkäufe von Covid-19-Tests weitgehend kompensiert hat. Im ersten Quartal haben wir Fortschritte in unserer Pipeline erzielt, insbesondere im Bereich Blutkrebs.“ Er betonte, dass das Unternehmen neben den jüngsten Zulassungen für zwei bispezifischen Antikörper auch die US-Zulassung für eine Behandlungsmöglichkeit gegen eine aggressive Form von Blutkrebs - als erste ihrer Art - erhalten hat. In der Augenheilkunde hat ein Medikament zur Behandlung schwerer Augenkrankheiten positive Phase-III-Daten bei Netzhautvenenverschluss gezeigt. Im Falle einer Zulassung wäre dies die dritte Indikation für das Arzneimittel, das sich bereits ein Jahr nach seiner Markteinführung zu den stärksten Wachstumstreibern des Pharmakonzerns entwickelt hat. Zudem bestätigte der CEO den Ausblick für 2023.

Neuartige Medikamente beflügeln Umsätze im ersten Quartal

Die Verkäufe der Division Pharma legten mit einem Plus von fünf Prozent auf 11,7 Milliarden Franken deutlich zu. Dies ist vor allem auf die weltweit starke Nachfrage nach neueren Medikamenten zur Behandlung von schweren Krankheiten zurückzuführen. Das erst Anfang 2022 eingeführte Augenmedikament avanciert zum größten Wachstumstreiber der Division. Die fünf wichtigsten Wachstumsmedikamente zur Behandlung von Augenerkrankungen, Multipler Sklerose, Hämophilie, spinaler Muskelatrophie sowie eine Krebsimmuntherapie generierten zusätzliche Verkäufe in Höhe von 1,1 Milliarden Franken. Die Auswirkungen von Biosimilars auf die Verkäufe der etablierten Krebsmedikamente schwächten sich weiter ab. Der Umsatzrückgang betrug rund 330 Millionen Franken.

In den USA stiegen die Verkäufe auf rund 5,9 Milliarden Franken um sieben Prozent. In Europa blieben sie mit knapp 2,1 Milliarden Franken fast gleich zum Vorjahresquartal. Die Verkäufe in Japan legten leicht um vier Prozent auf fast 1,4 Milliarden Franken zu. In der Region International stiegen die Umsätze um fünf Prozent auf 2,4 Milliarden Franken.

Diagnostik-Geschäft leidet unter sinkender Nachfrage nach Covid-19-Produkten

Das Basisgeschäft der Division Diagnostics erzielte mit vier Prozent ein weiterhin gutes Wachstum. Jedoch sanken die Umsätze der gesamten Division Diagnostics von 5,3 Milliarden Franken auf 3,6 Milliarden Franken, ein Minus von 31 Prozent. Der Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass die Nachfrage nach Covid-19-Tests mit 1,9 Milliarden Franken in der Vorjahresperiode außergewöhnlich hoch war im Vergleich zu 300 Millionen Franken im ersten Quartal 2023.

Roche bestätigt Ausblick für das Gesamtjahr 2023

Aufgrund der starken Verkaufsabnahme bei den Covid-19-Produkten um rund fünf Milliarden Franken erwartet Roche einen Rückgang der Konzernverkäufe im niedrigen einstelligen Bereich (zu konstanten Wechselkursen). Ohne diese Covid-19-Verkäufe rechnet Roche mit einem soliden Verkaufswachstum im Basisgeschäft beider Divisionen.

 

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