Bayern Kapital beteiligt sich erstmals an der Pre-Series-A-Finanzierungsrunde des Biotech-Unternehmens Smartbax. Gemeinsam mit weiteren Investoren wie Anobis Asset, Unternehmer-TUM Funding for Innovators sowie den Bestandsinvestoren High-Tech Gründerfonds (HTGF) und Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF) fließen insgesamt 4,7 Millionen Euro in die Entwicklung neuartiger Antibiotika.
Fokus auf resistente Krankheitserreger
Antibiotikaresistenzen zählen zu den größten Herausforderungen der modernen Medizin. Bestehende Wirkstoffe verlieren durch übermäßige Anwendung und bakterielle Anpassungsprozesse zunehmend an Wirksamkeit. Hier setzt Smartbax an: Das Münchener Unternehmen entwickelt niedermolekulare Antibiotika mit neuen Wirkmechanismen, die gezielt gegen multiresistente Bakterien wirken sollen.
Smartbax mit zwei neuen Ansätzen mit vielversprechenden Kandidaten
Ein Wirkstoffkandidat von Smartbax zielt auf die äußere Membran bestimmter Bakterien und hat seine Wirksamkeit bereits in vivo unter Beweis gestellt. Er zeigt eine breite Aktivität gegen multiresistente Stämme und eine niedrige Tendenz zur Resistenzentwicklung. Parallel entwickelt Smartbax eine Plattform für Enzymaktivatoren, die einen Selbstabbau-Prozess in Bakterien auslösen. Zwei Kandidaten befinden sich in der Weiterentwicklung für In-vivo-Tests.
Kapital für klinische Entwicklung und technologische Souveränität
Die Mittel aus der Finanzierungsrunde fließen in die präklinische Entwicklung und die Weiterentwicklung der Pipeline. Unterstützt wird Smartbax unter anderem vom Innovationsfonds „EFRE II", der mit europäischen Step-Mitteln ausgestattet ist. Ziel ist es, neuartige Therapien gegen von der WHO priorisierte Krankheitserreger zu schaffen und gleichzeitig Europas technologische Souveränität in der Biotechnologie zu stärken.
Smartbax entwickelt niedermolekulare Antibiotika gegen antibiotikaresistente Bakterien
„Niedermolekulare Antibiotika sind nach wie vor eines der wirksamsten Mittel im Kampf gegen die schnell wachsende Bedrohung durch antibiotikaresistente Bakterien. Smartbax ist das aktuell einzige deutsche Biotech-Unternehmen, das sich ausschließlich auf die Entwicklung dieser wichtigen Wirkstoffe spezialisiert hat. Und wir sind stolz darauf, komplementäre Ansätze mit einem klassischen Inhibitor gegen ein neuartiges Zielmolekül sowie Enzymaktivatoren mit einem neuartigen Wirkmechanismus im Bereich der Antibiotika voranzutreiben.
Unsere Programme konzentrieren sich auf die von der WHO als vorrangig eingestuften Krankheitserreger und zielen darauf ab, neue Behandlungsmöglichkeiten für kritisch kranke Patienten zu schaffen, für die es derzeit nur begrenzte Alternativen gibt. Wir freuen uns, ein so starkes Konsortium von Investoren überzeugt zu haben, die unser Engagement für die Bekämpfung multiresistenter Bakterien teilen“, sagt Dr. Robert Macsics, CEO von Smartbax.
Markt für neue Antibiotika als hochattraktives Wachstumsfeld
„Die zunehmende Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika stellt das globale Gesundheitswesen vor enorme Belastungen. Smartbax begegnet diesem Problem mit gleich zwei neuartigen Wirkstoffansätzen, die in ihrem aktuellen Stadium bereits großes Potenzial zeigen. Zugleich eröffnet der Markt für neue Antibiotika ein hochattraktives Wachstumsfeld mit großen ökonomischen Chancen. Eine Beteiligung an Smartbax ist dabei nicht nur eine vielversprechende Investition in das lokale Biotech-Ökosystem und die Widerstandsfähigkeit unseres Gesundheitssystems. Das Investment stärkt auch die technologische Souveränität der europäischen Union bei Schlüsseltechnologien wie Biotechnologie entlang der Step-Ziele“, fügt Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, hinzu.
Ausgangspunkt Technische Universität München
Inga vom Holtz, Director Investments von Unternehmer-TUM Funding for Innovators, ergänzt: „Smartbax hat sich von der akademischen Forschung zu einem Biotech-Unternehmen mit klarer Fokussierung auf Antibiotika-Innovationen entwickelt. Wir freuen uns, diese Finanzierungsrunde zu begleiten und ein Team zu unterstützen, das sowohl klassische Inhibitoren als auch völlig neue antibakterielle Wirkmechanismen mit Enzymaktivatoren vorantreibt. Wir sind stolz darauf, dass diese Innovationen ihren Ursprung an der Technischen Universität München haben.“