Boehringer Ingelheim erzielt 2023 rund 21 Milliarden Euro im Humanpharma-Geschäft

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung steigen um 14 Prozent

Forschung und Entwicklung, Biberach

Boehringer Ingelheim hat nach eigenen Angaben die Pipeline 2023 durch den planmäßigen Fortschritt von Zulassungsstudien in wichtigen Forschungsfeldern vorangetrieben. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung stiegen um 14 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Mit einem Anteil von 22,5 Prozent am Umsatz waren diese Investitionen substanziell. Währungsbereinigt stieg der Konzernumsatz im Jahr 2023 um fast zehn Prozent auf 25,6 Milliarden Euro, getrieben durch ein Wachstum von mehr als zehn Prozent bei Humanpharmazeutika und sieben Prozent bei Tiergesundheit. Beide Sparten entwickelten sich besser als der Gesamtmarkt. In den USA erteilte die Zulassungsbehörde FDA 2023 fünf weitere Fast-Track-Verfahren sowie eine FDA Breakthrough Therapy Designation, in Europa verlieh die EMA den „Prime“-Status. Das Unternehmen konzentriert sich auf therapeutische Forschungsgebiete in den Bereichen Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen, Onkologie, Atemwegserkrankungen, Immunologie, psychische Gesundheit und Netzhauterkrankungen.

„Ich freue mich über unsere ausgewogene und gesunde Pipeline", betont Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim. „Wir sind entschlossen, die Entwicklung unserer neuen Behandlungsmöglichkeiten zu beschleunigen und sie best- und schnellstmöglich für Patientinnen und Patienten verfügbar zu machen. Dabei ist es unsere Mission, nicht nur den Patientinnen und Patienten zu helfen, sondern auch zu faireren und besseren Gesundheitssystemen beizutragen."

Boehringer Ingelheim Humanpharma-Portfolio mit starkem Wachstum

Ein Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und Herzinsuffizienz setzte im Jahr 2023 seine hohe Dynamik fort und steigerte seinen Umsatz um 31 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Um knapp 13 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro stieg der Umsatz eines Präparats zur Behandlung von Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose (IPF) und fibrosierenden interstitiellen Lungenerkrankungen.

Weiterhin hohe F&E-Investitionen bei Humanpharma

Deutliche Fortschritte wurden bei den Wirkstoffen des Late-Stage-Portfolios für Onkologie, Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen sowie psychische Erkrankungen erzielt. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung des Unternehmensbereichs Humanpharma sind im Jahr 2023 auf 5,2 Milliarden Euro gestiegen. Das entspricht einem Anteil von 25 Prozent an den Umsatzerlösen des Unternehmensbereichs Humanpharma. Auch in digitale Technologien und IT für Forschung und Entwicklung hat das Unternehmen verstärkt investiert. Damit sollen neue Möglichkeiten genutzt werden, unter anderem den Einsatz künstlicher Intelligenz.

„Mit unseren Investitionen gehören wir 2023 in der Branche zu den Top-Investoren in Forschung und Entwicklung", sagt Michael Schmelmer, Mitglied der Unternehmensleitung mit Verantwortung für Finanzen und Konzernfunktionen. „Wir setzen uns dafür ein, dieses hohe Investitionsniveau zu halten, um sicherzustellen, dass wir den Patientinnen und Patienten die Innovationen unserer gesamten Pipeline so schnell wie möglich zur Verfügung stellen können. Unsere mehr als 53.500 Mitarbeitenden wissen, dass jeder Tag, den wir gewinnen, für das Leben der Patientinnen und Patienten einen wesentlichen Unterschied machen kann.”

Um das Wachstum des Unternehmens zu stärken, hat Boehringer Ingelheim im vergangenen Jahr einen Fünf-Jahres-Investitionsplan mit einem Volumen von sieben Milliarden Euro vorgestellt. Im Rahmen dieses Programms sollen bis 2023 1,2 Milliarden Euro investiert werden. Zu den wichtigsten Investitionen in Deutschland zählen die Chemical Innovation Plant und das Biomassekraftwerk in Ingelheim sowie das Biologicals Development Center in Biberach. In den vergangenen fünf Jahren hat Boehringer insgesamt sechs Milliarden Euro investiert, davon allein 2,9 Milliarden Euro in Deutschland.

Ausblick auf 2024 und 2030

In den nächsten zwölf bis 18 Monaten will das Pharmaunternehmen zehn neue Phase-II- und -III-Studien starten. Ziel ist es, bis 2030 im Bereich Humanpharmazeutika 25 neue Behandlungsmöglichkeiten auf den Markt zu bringen. Im Bereich Tiergesundheit werden bis 2026 insgesamt 20 weitere Markteinführungen erwartet, darunter Produktaktualisierungen, erweiterte Indikationen und neue Produkte. Für das Jahr 2024 prognostiziert Boehringer Ingelheim auf vergleichbarer Basis und bereinigt um Währungs- und Sondereffekte ein leichtes Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr.