Die fortschreitende Entwicklung der pharmazeutischen Industrie ist maßgeblich von der Integration und Vernetzung ihrer Produktionsanlagen sowie der übergeordneten Systeme geprägt. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Effizienz, Nachverfolgbarkeit und Qualität. Die Fähigkeit zur Vernetzung ist ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit der pharmazeutischen Industrie, da sie eine Grundlage für den Datenaustausch zwischen den beteiligten Akteuren darstellt und dadurch Transparenz und Rückverfolgbarkeit sicherstellt. Eine wesentliche Herausforderung besteht in der Gewährleistung der Interoperabilität verschiedener Maschinen und Systeme, insbesondere im Kontext neuer Kommunikationsstandards wie OPC UA (Open Platform Communications Unified Architecture).
Im Fall eines Pharmaunternehmens entstand das Problem, dass eine direkte Kommunikation zwischen zwei OPC UA-Servern beziehungsweise zwei OPC UA-Clients nicht möglich war. Dies erschwerte die Integration bestehender Anlagen in moderne Produktionsumgebungen erheblich. Zudem gestaltete sich die Übertragung sowie Interpretation von Datenstrukturen zwischen vorhandenen Maschinen und übergeordneten Systemen als herausfordernd, wodurch eine erhöhte Komplexität sowie potenzielle Fehlerquellen entstanden. Hersteller von Maschinen und Anlagen lieferten unterschiedliche Datensätze, die nicht vollständig kompatibel waren. Dies machte die Integration herstellerspezifischer Datenpakete erforderlich. Um diese Hindernisse in der Kommunikation zu überwinden, implementierte das Pharmaunternehmen die Software-Lösung „MK|Connect" von MKW, die einer Middleware entspricht.
Diese neuartige Lösung ermöglichte die Konfiguration von Maschinensignalen und deren Bereitstellung in einem einheitlichen OPC UA-Strukturformat. Die Software übersetzt die heterogenen „Dialekte” der Maschinendaten in eine einheitliche Sprache und ermöglicht so die direkte Kommunikation zwischen verschiedenen OPC UA-Servern und Clients. Die Implementierung des „As-it-is“-Ansatzes von „MK|Connect" führte zu einer erleichterten Anbindung bestehender Anlagen. Die Bereitstellung von vorhandenen Signalen für übergeordnete Systeme erfolgte ohne Umwege, was die Integration erheblich vereinfachte. Dies führte zu einer erheblichen Erleichterung bei der Integration in das neu entwickelte Maschinenanbindungskonzept. Ein zusätzlicher Vorteil von „MK|Connect" bestand in der Möglichkeit, Softwareversionen statisch abzunehmen, sodass Änderungen detailliert nachvollzogen werden konnten. Dies verbesserte neben der Nachvollziehbarkeit auch die Plausibilitätsprüfung der erfassten Signale erheblich. Zudem konnte ein paralleler Betrieb eines Testsystems sichergestellt werden, sodass die Lösung vor dem Einsatz in der Produktionsumgebung ausgiebig erprobt und verifiziert werden konnte. Dies steigerte sowohl die Zuverlässigkeit als auch die Homogenität der Datenerfassung.
Aus der Implementierung der Software in diversen Produktionslinien des Pharmakonzerns resultierte eine Effizienzsteigerung, bedingt durch eine Reduktion des Aufwands für die Datenintegration sowie eine gesteigerte Reaktionsfähigkeit hinsichtlich produktionsbezogener Anforderungen. Die verbesserte Rückverfolgbarkeit und Plausibilitätsprüfung der Daten unterstützten die Qualitätssicherung und sicherten die Einhaltung streng regulativer Vorgaben. Insgesamt demonstrierte „MK|Connect" seine Bedeutung als technologische Lösung zur Überbrückung der Kommunikationslücke zwischen Altsystemen und zur Schaffung einer vernetzten, effizienten Produktionszukunft im Pharmaunternehmen.
