Boehringer Ingelheim weiht Biomasseheizkraftwerk zur Herstellung von grünem Strom ein

Neues Kraftwerk unterstützt bei der Erreichung der Klimaziele und spart rund 50.000 Tonnen CO2 pro Jahr

v.l.n.r.: Projektleiter Frank Zornow, die rheinland-pfälzische Energieministerin und Vorsitzende der Umweltministerkonferenz Katrin Eder, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck, Vorsitzender der Unternehmensleitung Boehringer Ingelheim Hubertus von Baumbach

Boehringer Ingelheim hat auf seinem Werksgelände in Ingelheim ein Biomasse-Heizkraftwerk in Betrieb genommen. Mit dem neuen Kraftwerk verbessert das Pharmaunternehmen seine Energieversorgung und schont gleichzeitig die Umwelt: Rund 50.000 Tonnen CO2 sollen pro Jahr eingespart werden. Der CO2-Ausstoß der eigenen Energieerzeugung am Standort wird um 70 Prozent reduziert. Insgesamt investiert Boehringer in Ingelheim 205 Millionen Euro in nachhaltige Infrastrukturprojekte und kann seinen Energiebedarf am Standort künftig zu 95 Prozent aus erneuerbaren Quellen decken.

Biomasse ist eine wichtige erneuerbare Energiequelle und gilt als nahezu CO2-neutral. Das Altholz, das in Ingelheim als Brennstoff eingesetzt wird, ist ein Abfallprodukt. Es stammt aus dem Rhein-Main-Gebiet und wird nach strengen Qualitätsstandards kontrolliert. Der stellvertretende Vorsitzende der Unternehmensleitung, Michael Schmelmer, bezeichnet die Inbetriebnahme als wichtigen Meilenstein für Boehringer Ingelheim: „Teil unserer Nachhaltigkeitsziele ist es, natürliche Ressourcen zu schützen, damit unsere Erde ein lebenswerter Ort für Menschen und Tiere bleibt. Wir stellen mit einer umweltfreundlichen und unabhängigeren Energieversorgung eine stabile Produktion sicher, um Patientinnen und Patienten weltweit versorgen zu können.“

Robert Habeck weiht neues Biomasseheizkraftwerk ein

An der feierlichen Einweihung nahmen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sowie die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder teil. Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck betont auf der Einweihung: „Die Dekarbonisierung aller Bereiche unserer Volkswirtschaft ist notwendig, um einerseits globale Klimaziele und andererseits eine Verringerung der Energieimporte zu erreichen. Boehringer Ingelheim ist ein gutes Beispiel dafür. Die Firma nutzt erneuerbare Energien für die Produktion. Sie bildet aus und zieht Fachkräfte als attraktiver Arbeitgeber an. Nicht zuletzt investiert sie in großem Stil in Forschung und Entwicklung und leistet so einen Beitrag für eine bessere Gesundheitsversorgung und für den Erhalt des Standorts.”

Transformation der Industrie unterstützt Kampf gegen den Klimawandel

Katrin Eder, rheinland-pfälzische Energieministerin und Vorsitzende der Umweltministerkonferenz fügt hinzu: „Die Transformation der Industrie ist von überragender Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel. Boehringer Ingelheim ist eines der Unternehmen in Rheinland-Pfalz, das Leuchtturmcharakter auch bei seinem Pfad hin zur Treibhausgasneutralität einnimmt. Die wichtige Investition in ein neues Kraftwerk durchlief einen konfliktarmen und zügigen Genehmigungsprozess. Schnelle Genehmigungsverfahren, eine neue ‚Rheinland-Pfalz-Geschwindigkeit‘, sind zentral sowohl für die Sicherung des Wirtschaftsstandorts als auch für das Erreichen unserer Klimaziele. Holz in der Kaskadennutzung spielt in RLP eine wichtige Rolle: in unserem Wald, bei der Wende im Gebäudesektor und dann, wenn es nicht mehr weiterverwendet werden kann als Brennstoff im Industriestandort Ingelheim. Vielfältige angepasste Lösungen sind wichtig in der Transformation: dafür beschleunigen und vereinfachen wir insbesondere beim Ausbau der erneuerbaren Energien die Verfahren, reduzieren die Hemmnisse und wollen mit positiven Erfolgsgeschichten wie hier die Akzeptanz erhöhen.“

Boehringer Ingelheim unternimmt weitere Schritte zur CO2-Neutralität bis 2030

Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 alle deutschen Standorte CO2-neutral zu betreiben. Dazu werden zahlreiche Einzelprojekte zur Energieeinsparung umgesetzt. Durch den Bau energieeffizienter Gebäude beispielsweise konnte das Unternehmen bisher rund 25 Prozent seines Energiebedarfs pro Quadratmeter Fläche einsparen. Der Standort Dortmund wurde bereits als CO2-neutraler Standort im Jahr 2020 zertifiziert.  Auch in Ingelheim ist das Unternehmen mit dem Biomasse-Heizkraftwerk und dem Solarpark, der 2023 ans Netz gegangen ist, auf dem Weg zu diesem Ziel. Am größten Forschungs- und Entwicklungsstandort in Biberach sind zahlreiche Maßnahmen in Vorbereitung. Hier könnte in Zukunft neben der Photovoltaik unter anderem auch Wasserstoff zur Erzeugung von grünem Strom genutzt werden.